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Cash on Delivery

Szene aus ”Cash on Delivery“

Photo: The Ostens­ibles e. V.


Pressestimmen

Neue Osnab­rück­er Zei­tung, 18th Novem­ber 2019
von Tom Bullmann

Tot oder nicht tot, das ist die Frage im Hause Swann

Die eng­lische Schaus­piel­truppe Ostens­ibles präsen­tiert im Haus der Jugend die Komödie „Cash On Deliv­ery“ von Michael Cooney.

Woher das Geld neh­men, wenn man gerade arbeitslos geworden ist und sich nicht traut, dieses Mal­heur sein­er Frau zu sagen? Die Ant­wort ist ein­fach: Man melkt den Sozi­al­staat. Soll­te es mög­lich sein, alle mög­lichen Arbeitslosen­geld­er, Ren­ten und Zuschüsse ein­zuheim­sen, mög­lichst nicht nur für sich selbst, son­dern für erfundene oder bereits ver­storbene Ver­wandte gleich mit. Eric Swann gelingt es jeden­falls, auf diese Art im Jahr mehr als 25.000 Pfund zu ergau­nern. Doch man ahnt es in dem Bühnen­stück „Cash On Deliv­ery“ von Michael Cooney schnell: Das kann auf Dauer nicht gut gehen. Es kom­mt wie es kom­men muss: Als unangemel­det ein Ver­treter des städtischen Sozi­alamtes bei Swann klin­gelt, um seine Angaben und Anträge zu prüfen, nim­mt das Schick­sal sein­en Lauf. Der Sozi­al­leis­tungs-Erschleich­er ver­strickt sich hoffnungslos in Lügengeschicht­en und bez­ieht seine Fam­ilie und weit­ere Bewohner des Hauses mit ein. Bald ist das Chaos per­fekt, und es gibt sog­ar Tote. Bei­nahe zumind­est. Robin Hilder, schon seit langem Mit­glied der eng­lischs­prac­hi­gen Theat­er­truppe Ostens­ibles, schlüpft in sein­er Rolle als „Uncle George“ nicht nur in ein adrettes ein­teiliges Unter­kleid, son­dern muss als ver­meint­liche Leiche ein­en hal­ben Akt lang unter einem Leichen­tuch ausharren.

Zwei Akte zählt die Farce, die in diesem Jahr als zweite Inszen­ier­ung auf dem Pro­gramm der Ostens­ibles steht. Es han­delt sich um eine heit­ere Komödie, die für alle Beteiligten zu einem unglaub­lichen Ver­wechslungsspiel wird. Bald hat man das Gefühl, Mar­cus Küdde in der Hauptrolle weiß selbst nicht mehr, wer er ist. Und Markus Hollins als Unter­mi­eter Nor­man Bas­sett lässt sich von Swann in sein Ränkespiel ein­bez­iehen, bis er nicht mehr weiß, ob er jet­zt dessen Frau oder ein schwer­höri­ger Klavi­er­stim­mer ist. Amüsante Unter­hal­tung auf Englisch.