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Black Comedy

Szene aus ”Black Comedy“

Photo: The Ostens­ibles e. V.


Pressestimmen

Neue Osnab­rück­er Zei­tung, 27th May 2018
von Tom Bullmann

Gelungene Premiere: Ostensibles spielen „Black Comedy“ von Peter Shaffer

Osnab­rück. Die Mit­glieder eng­lischs­prac­hi­ger Osnab­rück­er Ama­teurtheat­er­truppe Ostens­ibles tap­pen in der Komödie „Black Com­edy“ im Haus der Jugend förm­lich im Dunkeln.

Da ist Fantas­ie gefragt: Wenn auf der Bühne das Licht aus­ge­ht, soll das bedeu­ten, dass das Wohnzi­m­mer von Brind­s­ley Miller in dem Stück „Black Com­edy“ hell aus­geleuchtet ist. Und wenn die Schein­wer­fer im Haus der Jugend ange­hen, heißt das: Der Strom im Haus des brit­ischen Künst­lers ist aus­ge­fallen, und die Prot­ag­on­isten tap­pen im wahr­sten Sinn des Wor­tes im Dunkeln herum.

Und da es in der Geschichte nieman­dem gelingt, die Sicher­ungen im Stromkasten des Hauses aus­zutauschen, ist es dort über­wie­gend stock­dust­er. Und so darf sich der Zuschauer darüber amüsier­en, wie sich Brind­s­ley, seine Ver­lob­te Car­ol, seine Ex-Geliebte Clea sow­ie diverse Nachbarn und Gäste wie blind anr­e­m­peln, wie sie hil­flos über Möbel­stücke stol­pern und ver­suchen, sich in der Düsternis Drinks zu mixen.

Die Ostens­ibles, Osnab­rücks eng­lischs­prac­hige Ama­teurtheat­er­truppe, war wieder fleißig. Dies­mal hat sie die „Black Com­edy“ von Peter Shaf­fer ein­stud­iert. Es ist ein Schwank, der Effet und Witz aus dem Dunkel-Trick bez­ieht. Nur so kann sich Clea unbe­merkt in Millers Wohnzi­m­mer schleichen und ihren Ex umgarnen, während dessen Ver­lob­te Car­ol im sel­ben Raum weilt.

Nur so kann der brotlose Bild­hauer die Möbel vor seinem Nachbar ver­ber­gen, die er aus dessen Wohnung gestohlen hat, weil er bei einem solven­ten Kun­stkäufer ein­en guten Eindruck machen will.

Nur so kann sich Nachbar­in Fur­ni­val, die von Angst in der Dunkel­heit geplagt wird und eigent­lich kein­en Alko­hol trinkt, zu den ander­en Gästen gesel­len und sich effek­t­voll volllaufen lassen. Und trotzdem ist alles zu sehen. Dafür sor­gt Pro­du­cer und Tech­nik­er Hank Han­cock. Er dim­mt auch das Licht auf den Punkt, wenn Schwieger­vater in spe Col­on­el Melkett ein Feuerzeug anknipst.

Ein weit­er­er Plus­punkt: Das Team hat sich ver­jüngt. So sind neben Bar­bara Hegels als Car­ol Melkett, Jür­gen Büscher als ihr Vater, Robin Hilder als bestohlen­er Nachbar Har­old Goringe und Andrea Loren­z­etti als her­r­lich betrunkene Miss Fur­ni­val, die alle zum bewährten Team der Ostens­ibles gehören, jet­zt neue Gesichter zu sehen. Alex­an­der Row­an, als US-Amerik­an­er Mut­ter­sprachler, macht in der Hauptrolle eine sehr gute Fig­ur und bringt Dynamik ins Spiel, der­weil Ver­ena Kipp viel Charme, Ver­führung­skunst, aber auch Schnip­pisches und Berech­nung in die Rolle der Clea ein­fließen lässt.